Pünktlich um 9.oo Uhr fiel der Startschuß und das 530 Mann/Frau große Fahrerfeld
fuhr zunächst Richtung Schmallenberg, am Ortseingang rechts rauf Richtung Wilzenberg um dann nach den ersten 80 Höhenmetern wieder runter in die Stadt und von dort ein Stück
über den Radweg R18 zu fahren. Hier ging es aber wieder hoch zum Wilzenberg
und es kam am ersten Steilstück dann auch wieder zum ersten Stau.
Nach diesem Steilstück hat sich das Fahrerfeld auch genügend lang gezogen,
so dass die Überholvorgänge schon weniger wurden. Es ging oberhalb von Grafschaft
weiter nach Almert und dort hoch Richtung Schanze auf über 700m über
NN. Ein Blick auf den Tacho ergab, dass das erste Viertel der Tour bereits
absolviert war, was sowohl die Höhenmeter wie auch die Länge
betraf.
Von Schanze aus folgte eine Abfahrt Richtung Schladebach und hier wurde
die erste Verpflegungsstelle erreicht. Die Auslagen waren wie im Vorjahr
recht üppig, doch der Adrenalinpegel ließ nur den Griff nach Wasser, einem Stück Banane und einem Müsliriegel zu, der dann am folgenden Aufstieg zur Frage führte:
Abbeißen und kauen oder atmen?
Nach dem Anstieg ging es runter nach Latrop und danach kam der eigentlich einzige Trail, und der auch noch bergauf. Ansonsten war die Strecke technisch nicht anspruchsvoll, was aber auch viele bei den Höhenmetern nicht so sehr vermisst haben. Immerhin, so
stellte sich am Ende heraus, konnte ich einen 20er-Schnitt fahren, womit
ich äußerst zufrieden war.
Nun ging es stetig auf und ab, bei gut ausgeschilderter Strecke. Irgendwann
kam dann ein Wanderzeichen „Großer Kopf 740mNN", der höchste
Punkt der Tour. Hier oben auf dem Rothaarsteig habe ich dieses Jahr zum ersten Mal
eine staubige Strecke erlebt! Sind doch alle diesjährigen Marathonrennen im Sauerland
mehr oder weniger im Regen untergegangen.
Bald darauf erreichten wir auch schon Jagdhaus mit der
zweiten Verpflegungsstation. Drei Becher Wasser, schnell eine halbe Banane und dann die Abfahrt nach Fleckenberg runter.
Im meinem Bericht vom letzten Jahr habe ich noch geschrieben: hier sah man
einige Hardtail-Fahrer beim Flicken. Diesmal hat es mich selber erwischt.
Schwammiges Gefühl am Hinterbau und der Blick liefert die Gewißheit: Plattfuß!
Schnell den Schlauch und die Pumpe raus und dann passiert das Unvermeidliche:
Kolbenstange aus der Pumpe rausgerissen! Dann vorsichtig weitergepumpt und
festgestellt, dass das Verschlußgummi am französischen Ventil nicht mehr
abdichtet! Umdrehen und vorbeifahrende Fahrer um Hilfe beten. Als endlich jemand
anhält, äußert dieser: "Ich habe ja jetzt doch Zeit!". Da sehe ich, dass
seine rechte Kurbel abgerissen ist. Einziger Trost: nur noch etwa 10km!
Dann die endlos lang scheinende Schmallenberger Höhe rauf. Von dort ging es dann runter nach Grafschaft (vorbei
am Sportplatz - kurze Erinnerung an die Quälerei zum NRW-CUP) und
dann in den Zielbereich.
Nach 3 Stunden und 9 Minuten dann im Ziel. Immerhin reicht es für einen 59. Platz und damit trotz Panne 2 Minuten besser als im Vorjahr. Aber da war ja auch das Wetter
sehr bescheiden.
Im Zielbereich dann mit den anderen die Freude geteilt, dass man es geschafft hat, auch wenn man gerne weiter vorn platziert gewesen wäre.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Die Organisation klappte prima.
Einziger Wehrmutstropfen: neben den hohen Startgebühren fielen in diesem
Jahr die Kosten für Verschleißteile gering aus. Endlich hat das Wetter mal
mitgespielt.
(PS: Hat jemand Foto's gemacht und möchte sie gerne an dieser Stelle sehen und zur Verfügung stellen? Bitte mailen)
Links:
Anmerkungen an: Andreas Stracke