Zweiter P-Weg MTB Marathon in und um Plettenberg am 11.09.2005

    Daten:
    • Streckenlänge: 84km (42km)
    • Höhenmeter: 2300 Hm (1200 Hm)
    • Bestzeit: 3h 43min 40sec (Schnitt 22,7 km/h)

    Ergebnisse:
    Der Plettenberger Rundwanderweg, gekennzeichnet mit einem weißen P in einem Kreis, gilt in Bikerkreisen als lohnenswerte Tagestour. Üblicherweise sind solche Wanderwege recht anspruchsvoll. Und dies sollte sich auch bewahrheiten.

    Bericht: Christoph Pöttgen

    "... der P-Weg MTB Marathon ist die beste Mountainbike-Veranstaltung der Region. Es war mein schönstes Rennen in diesem Jahr, und ich habe einiges an Vergleichsmöglichkeiten absolviert. Top - Strecke, Super - Verpflegung, Tolle Atmosphäre und liebevolle Betreuung...".
    Dieses Zitat von Hermann Belke sagt schon fast alles über den 2. P-Weg Marathon.

    Waren sowohl die Teilnehmer als auch die Zuschauer im letzten Jahr überdurchschnittlich begeistert, setzte das P-Weg Team dieses Jahr noch "einen oben drauf". Was die wenigen Kritikpunkte aus dem letzten Jahr betrifft, kann ich nur sagen: Das Orga-Team hat sich den Satz "aus Fehlern lernt man" anscheinend als Ziel gesetzt und gekonnt die Verbesserungsvorschläge soweit wie machbar umgesetzt.

    So wurden unter anderem die zwei angebotenen Streckenlängen (42 und 85km) getrennt gestartet. Während ich mich im vergangenen Jahr noch für die 42km angemeldet hatte, fiel dieses Jahr die Entscheidung zu Gunsten der 85km Strecke. Aufgrund der guten Platzierung im letzten Jahr wurde mir ein Startplatz im VIP Bereich zugeteilt.

    Mit insgesamt 1035 Teilnehmern war die Veranstaltung schon im Vorfeld komplett ausgebucht. Ein Zeichen dafür, dass diese Veranstaltung wirklich etwas besonderes ist.

    Profil der 84km-Runde
    Höhenprofil der Marathonstrecke

    Um Punkt 9 Uhr machten sich dann die ersten, etwa 300 Starter auf die 85km lange und mit 2300 Höhenmetern anspruchsvolle Strecke. Im Gegensatz zur 1. Veranstaltung wurden auch die ersten 3km Richtung "Milka-Kuh" entschärft, um Rückstaus zu vermeiden.

    Bereits beim Warmfahren hatte ich das Gefühl, dass es ein super Rennen werden könnte.
    Sodann verlief der Start aus meiner Sicht auch bestens. Bereits am ersten Anstieg konnte ich mich an die Spitze des Fahrerfeldes setzten. Mein erster Blick zurück signalisierte mir, dass nur wenige Fahrer meinem hohen Anfangstempo folgen konnten.


    Bild (C) Eddie Wagner, www.dirty-pages.de


    Nach einer Abfahrt Richtung Pasel kam schon der nächste Anstieg hinauf zum Eggenberg. Mit etwa 300 Höhenmetern auf 3-4km, der zweit längste Anstieg des Rennens.
    Mittlerweile hatte sich, wie schon nach den ersten Kilometern zu vermuten war, eine Spitzengruppe mit 7 Fahrern gebildet, die allerdings alles andere als harmonisch zusammenarbeitete. Das Problem lag aber nicht wie so häufig daran, dass keiner die Arbeit im Wind verrichten wollte, sondern eher an der innerhalb der Gruppe doch noch vorherrschenden großen Leistungsdifferenz.
    Ein Problem, welches sich an den nächsten Anstiegen jedoch schnell von alleine klärte. Sprich, unsere Gruppe bestand nunmehr noch aus 4 oder besser gesagt, jetzt noch aus 3 Fahrern, denn der 2. Platzierte des Vorjahres hatte sich zwischenzeitlich ein Stück absetzten können.

    Ca. 25km vor dem Ziel haben wir dann auch noch unseren dritten Fahrer aus der Verfolgergruppe "verloren". Die Chance, den Spitzenreiter wieder einholen zu können, war damit fast gleich null. Trotzdem arbeiteten der noch verbliebene "Pirate"-Fahrer und ich daran, den Vorsprung, der auf etwa 2 Minuten angewachsen war, zu verringern.

    Mit der Zeit war meine Sattelstütze um ein paar Zentimeter weiter im Rahmen verschwunden. Es war zwar nur ein kleiner Zwischenstopp, den ich einlegen musste, um die Sattelstütze wieder auf die gewohnte Länge einzustellen, aber Zeit genug, um den Anschluss an meinen Mitstreiter zu verlieren. Trotz Sichtkontakt konnte ich ihn nicht mehr einholen.

    Bis 3km vor dem Ziel quälte ich mich dann alleine über den teilweise doch sehr schlammigen und klebrigen Untergrund.

    Mit meinen Gedanken war ich allerdings schon im Ziel angekommen. Wie "schön" es doch sein wird, nach mehreren verkorksten Rennen (Kettenriss, Sturz, Erkältung) endlich mal wieder ganz oben in der Herrenklasse auf dem Treppchen zu stehen und dazu noch 3. in der Gesamtwertung über 85km zu werden.

    Jetzt nur noch die Straße hoch bis zur "Milka-Kuh", kurz einen Schotterweg hinab und über den letzten Singletrail bis nach Plettenb...

    Mein Traum wurde urplötzlich von einem lauten Zischen vom Hinterreifen unterbrochen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Der Hinterreifen war schlagartig platt.

    Jetzt nur die Ruhe bewahren und nichts überstürzen. Mein Vorsprung auf den 4. Platzierten betrug mindestens 5 Minuten.
    Also, Reifen raus, Schlauch raus, neuen Schlauch rein, Reifen wieder eingebaut und... Die Luftpumpe mit den CO2-Patronen funktionierte nicht. Nach einem kleinen Wutanfall, machte ich mich dann zu Fuß auf die verbliebenen 3km, mit der Hoffnung, dass mir jemand eine Luftpumpe ausleihen konnte.

    Zwischenzeitlich hatten mich dann auch der 4. Platzierte und der 5. Platzierte und der ... überholt.

    Der Fahrer mit der Startnummer 72 (nochmals besten Dank!!!!) konnte mir, nachdem ich ungefähr 1,5-2km laufender Weise zurück gelegt hatte, seine Luftpumpe borgen.

    Nach 4 Stunden und 12 Minuten war ich dann endlich im Ziel. 20 - 25 Minuten habe ich im Endeffekt durch den Platten verloren.

    Trotzdem konnte ich mich über den 2. Platz in der Herrenklasse freuen. Das Preisgeld ließ den Vorfall dann auch ein wenig in Vergessenheit geraten.

    Insgesamt kann ich mich den eingangs zitierten Worten nur anschließen und hoffe, dass die Veranstaltung auch nächstes Jahr wieder in den Rennkalendern zu finden ist.



    Links:



9.11.2005 Anmerkungen an: christoph@mtb-sauerland.de Zurück